Bruno Angeloni – Sax | Stephan Deller – Bass | Steffen Roth – Drums

Die Leipziger MOTUSNEU übertragen die Geladenheit des Trios in radikal frei-atonale Tonfolgen, perkussive Element und transparente Register.

Doch viel besser als mit musikalischen Termini ließe sich ihre Musik mal als aktive Beobachtung, mal als blanker Ausdruck einer sich im Umbruch befindlichen Welt beschreiben. Als bewusste Auseinandersetzung mit dieser Welt und als den simplen Versuch eines Gesprächs über Geschichten zwischen Künstlern und Publikum, von Instrument und Körper, von Mensch zu Mensch, ohne dabei dem Zwang der Unterhaltung zu unterliegen.

Das Trio vereint drei unterschiedliche Personalstile und setzt dabei eine harsch- und nachhaltig-energetische Musik frei, die ein Chaos beschreibt, ohne selbst chaotisch zu sein.

Leipzig’s MOTUSNEU transmits the trio’s electricity through radically free atonal sequences, percussive elements and transparent registers.

But a much better description of their music than that afforded by musical terms is to see it at times as active observation, at times as the bare expression of a world in a state of upheaval. As a conscious confrontation with this world and as the simple attempt at a dialogue about the stories between artists and audience, of instrument and body, from person to person, without succumbing to the pressure to entertain.

The trio combines three different personal styles, in the process unleashing energetic music that is harsh and sustained, that depicts chaos without being chaotic itself.

[…] the dominant approach of the trio is one of telepathic reciprocation, fractured atonal lines and dynamic instigation .

Throughout Ospedale, the musical camaraderie is visceral and the musical tension is high, making for a lively and demanding recording rich with musical rewards

Paul Acquaro (freejazzblog)


Das Individuum soll nun nicht mehr, wie oft im Osten, eine Strafsache sein, und nicht, wie im Westen, eine kleine Arbeitskraft, die sich zu verkaufen hat und soviel Geld kriegt, damit sie sich überhaupt produzieren kann, sondern eine Erscheinung von Licht. (…)
Dies anzusprechen, dafür genügt nicht nur eine Theorie, sondern muss auch eine neue Sprache gefunden werden. (…) Alle Klischees und alle Verleumdungen müssen und können wegfallen. Das wäre die Sprache derjenigen, die eine gemeinsame Not leiden, die Sprache derjenigen, die ansprechen können, poetisch und musikalisch und philosophisch und moralisch und mit Witz, mit Amüsement, mit Spott, mit der großen schöpferischen Kraft von Humor, der nicht etwa krachendes Gelächter der Kleinbürger am Stammtisch darstellt, sondern der eine rätselhafte Leichtigkeit in uns enthält, eine unbegriffene Freudigkeit ausdrückt, dass wir wirklich noch lachen können, obwohl wir nichts zu lachen haben.“ (Ernst Bloch, In der Evangelischen Akademie in Bad Boll, 1968)

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